Quelle: Andrey-Popov

Impfen verändert das Erbgut, Bill Gates hat das Coronavirus erfunden, 5G kann Corona verursachen. Während der Corona-Pandemie sind solche Fake News immer wieder aufgetaucht. Das bewusste Streuen von Falschmeldungen ist aber keinesfalls erst seit Corona ein Thema. Fake News dürften mindestens so alt sein wie Nachrichten. Durch die Digitalisierung ist es aber noch nie einfacher gewesen, Falschmeldungen zu verbreiten. Unser FAQ Fake News gibt Ihnen Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Falschinformationen.

 

Was sind Fake News?

Wörtlich übersetzt bedeutet Fake News „gefälschte Nachrichten“. Es handelt sich also um Informationen, die nicht der Wahrheit entsprechen. Oft sind es Behauptungen, nicht geschehen Ereignisse oder Handlungen. Der Großteil der Falschnachrichten sind Themen, die mit negativen Emotionen behaftet sind. Denn sie bekommen deutlich mehr Aufmerksamkeit als positive bzw. harmlose Meldungen.

 

Wie verbreiten sich Falschinformationen?

Falschinformationen werden bevorzugt über das Internet verbreitet, sowohl als Text, Video oder in Audioform (beispielsweise als Podcast). Insbesondere Social Media-Plattformen sind ein beliebtes Instrument, um Falschinformationen schnell in die Welt hinauszutragen. Mit nur einem Klick teilen andere die Informationen oder kommentieren die Meldung. Zudem spielt bei Social Media-Plattformen immer auch die persönliche Komponente eine Rolle. Wir fühlen uns tendenziell verbunden mit den Menschen, mit denen wir vernetzt sind, bzw. denen wir folgen. Aber auch über Messenger wie WhatsApp und Telegram und über Videodienste wie YouTube und TikTok verbreiten sich Fake News oft.

 

Warum sind wir Menschen überhaupt empfänglich für Fake News?

Das hat mehrere Gründe, beispielsweise:

  • Erscheinen Fake News auf den Social Media-Kanälen, auf denen wir unterwegs sind, dann wurden sie durch Menschen verbreitet, mit denen wir uns in irgendeiner Weise verbunden fühlen. Etwa Freunde, Familie, Bekannte aber auch Influencer, die uns Einblicke in ihr Leben gewähren. Wir vertrauen ihnen und neigen daher eher dazu, die geteilten Informationen auch zu glauben und vielleicht sogar weiterzuverbreiten.
  • Typisch für Fake News ist, dass es für die Behauptung, die aufgestellt wird, immer einen Beweis gibt. Auch, wenn dieser komplett erfunden ist. Sie erscheinen uns dadurch ganz automatisch interessanter und schlüssiger.
  • Die Geschichte hinter Fake News ist fast immer verblüffend und sensationell. Dadurch ruft sie eine emotionale Reaktion bei uns hervor und weckt automatisch unser Interesse.
  • Jeder Mensch hat das Bedürfnis, Antworten und Lösungen auf die eigenen Fragen zu bekommen. Fake News geben manchmal Antworten auf Fragen, auf die beispielsweise Wissenschaftler (noch) keine Antwort geben können. Das konnten wir besonders zu Beginn der Corona-Pandemie gut beobachten. Das Virus war eine große Unbekannte. Auf der Suche nach Antworten sind viele auf Fake News gestoßen, die die gesuchten Informationen lieferten.

 

Woran erkennt man Falschmeldungen?

  • Fake News zielen darauf ab, starke Emotionen hervorzurufen und so die Aufmerksamkeit zu gewinnen. Daher haben die meisten Falschinformationen auch eine reißerische Aufmachung und verbreiten Schockmeldungen. Auch Angst ist ein Gefühl, das viele bewusst einsetzen.
  • Oft enthalten die Meldungen auch fett gedruckte oder groß geschriebene Worte. Sie haben eine Signalwirkung und stechen direkt ins Auge.
  • Die meisten Falschmeldungen haben keine Quellenangaben oder verweisen auf andere Falschmeldungen. Verbreitet werden diese oft von Verschwörungstheoretikern oder auch selbsternannten Heilern bzw. Experten.
  • Auch bei Bildern sucht man Quellen oft vergebens. Zudem sind sie oft manipuliert oder wurden in einem anderen Zusammenhang schon einmal verwendet (mehr zum Thema Bilder im Kasten).
  • Auch Hinweise auf Studien und Statistiken als Beleg fehlen meist in Fake News.

Verlässliche Informationen erkennen – 5 Tipps

  • Wenn eine Nachricht sehr reißerisch aufgezogen ist und Formulierungen wie „Und dann geschah…“ oder „Das ist halb so schlimm“ enthält, hinterfragen Sie die Information. Wer hat sie verbreitet? Werden Namen von „Fachleuten“ genannt? Dann recherchieren Sie die Personen im Internet und seien Sie kritisch.
  • In Deutschland gilt die Impressumspflicht. Das bedeutet, dass auf Website und auch bei Social Media-Kanälen ein Impressum hinterlegt sein muss bzw. Informationen dazu hinterlegt sein müssen. Fehlt das Impressum, ist Vorsicht geboten.
  • Die Informationen sollten immer durch mindestens eine zuverlässige Quelle belegt sein. Im Bereich Gesundheit zählen dazu insbesondere das Robert Koch-Institut, die Bundesregierung, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die WHO. Schauen Sie sich im Netz zusätzlich ruhig auch mehrere Quellen an, die über das gleiche Thema berichtet haben. Decken sich die Informationen, ist das ein gutes Anzeichen dafür, dass es sich um keine Fake News handelt.
  • Es gibt Online-Dienste, die aktuelle Falschmeldungen und Verschwörungstheorien aufdecken. Dazu zählen u. a.:
  1. www.mimikama.at
  2. www.correctiv.org
  3. www.tagesschau.de/faktenfinder
  • Bilder können manipuliert sein. Da das auf den ersten Blick oft nur schwer zu erkennen ist, hilft eine umgekehrte Bildersuche im Internet. Sie zeigt den tatsächlichen Ursprung des Bildes auf. Plattformen dafür sind u. a. :
  1. https://images.google.com (Desktop)
  2. https://reverse.photos (Desktop & mobil)
  3. www.tineye.com (Desktop & mobil)
  4. www.imageraider.de (Desktop & mobil)

 

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